Viele Menschen, die an Allergien leiden, kennen das Problem: Tränende, juckende und gerötete Augen machen das Leben schwer. Besonders während der Pollensaison stellt sich die Frage, ob Kontaktlinsen bei Allergien eine gute Wahl sind oder ob sie die Beschwerden noch verstärken.
Die gute Nachricht ist, dass Allergiker nicht auf ihre Kontaktlinsen verzichten müssen. Mit den richtigen Linsen, einer sorgfältigen Hygiene und gezielten Maßnahmen zur Linderung der Symptome ist es möglich, auch in der Heuschnupfenzeit beschwerdefrei Kontaktlinsen zu tragen. In diesem Artikel erfährst du, welche Linsen sich für Allergiker eignen, wie du deine Augen schützen kannst und wann es besser ist, auf eine Brille umzusteigen.
Können Kontaktlinsen bei einer Pollenallergie getragen werden?
Grundsätzlich können Kontaktlinsen auch während der Pollensaison getragen werden. Allerdings müssen Allergiker besonders darauf achten, die richtigen Linsen auszuwählen und ihre Augen optimal zu pflegen.
Pollenallergien entstehen, wenn das Immunsystem auf eigentlich harmlose Blütenpollen überreagiert. Die Schleimhäute der Augen reagieren empfindlich, was zu Juckreiz, Rötungen und Tränenfluss führt. Kontaktlinsen können dabei helfen, da sie eine gewisse Barriere zwischen den Pollen und der Augenoberfläche bilden. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich Pollen auf den Linsen ablagern, was die Symptome verschlimmern kann.
Welche Kontaktlinsen sind am besten für Allergiker geeignet?
Nicht jede Art von Kontaktlinsen ist für Allergiker gleichermaßen gut geeignet. Die Wahl der richtigen Linse kann jedoch einen großen Unterschied machen:
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Tageslinsen:
- Tageslinsen sind besonders für Allergiker zu empfehlen, da sie täglich gewechselt werden.
- Dadurch können sich keine Pollen oder Ablagerungen ansammeln, die die Augen zusätzlich reizen könnten.
- Besonders in der Pollensaison sind Tageslinsen oft die beste Wahl.
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Silikon-Hydrogel-Linsen:
- Diese Linsen lassen besonders viel Sauerstoff an das Auge, was Reizungen und Trockenheit reduziert.
- Sie sind auch für Menschen geeignet, die zu trockenen Augen neigen.
- Allerdings können sich auf Monats- oder Zwei-Wochen-Linsen mehr Ablagerungen ansammeln, weshalb eine gründliche Reinigung notwendig ist.
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Formstabile (harte) Kontaktlinsen:
- Diese Linsen haben eine kleinere Oberfläche und neigen weniger dazu, Allergene anzuziehen.
- Sie sind allerdings nicht für jeden angenehm zu tragen und benötigen eine längere Eingewöhnungszeit.
Ein Besuch beim Optiker oder Augenarzt kann helfen, die beste Wahl für deine individuellen Bedürfnisse zu treffen.
Hygiene-Tipps für Kontaktlinsenträger mit Allergien
Allergiker müssen besonders auf die Hygiene achten, um allergische Reaktionen zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Maßnahmen:
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Hände gründlich waschen:
- Vor dem Einsetzen oder Herausnehmen der Kontaktlinsen sollten die Hände mit Seife gewaschen und gut getrocknet werden.
- Dadurch wird verhindert, dass Pollen oder andere Allergene auf die Linsen gelangen.
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Kontaktlinsenlösung regelmäßig wechseln:
- Wer Monats- oder Zwei-Wochen-Linsen trägt, sollte die Reinigungslösung regelmäßig austauschen.
- Verwende stets eine frische Lösung und niemals Leitungswasser, da dies Keime enthalten kann.
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Kontaktlinsenbehälter sauber halten:
- Der Behälter sollte regelmäßig gereinigt und alle paar Monate ausgetauscht werden.
- Ablagerungen und Keime können sonst zusätzliche Reizungen verursachen.
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Kosmetika mit Bedacht wählen:
- Verwende hypoallergene Produkte, um das Risiko von Reizungen zu minimieren.
- Cremes oder Make-up sollten nicht direkt am Auge aufgetragen werden, da sie in Kontakt mit den Linsen kommen können.
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Künstliche Tränen verwenden:
- Spezielle Augentropfen für Kontaktlinsenträger können helfen, Pollen auszuspülen und Trockenheit vorzubeugen.
- Wichtig ist, dass die Tropfen keine Konservierungsstoffe enthalten.
Sind Augentropfen mit Kontaktlinsen verträglich?
Viele Allergiker nutzen Augentropfen, um ihre Beschwerden zu lindern. Doch nicht alle Tropfen sind für Kontaktlinsenträger geeignet.
Es gibt spezielle Augentropfen, die linsenverträglich sind und keine Konservierungsstoffe enthalten. Diese können direkt auf die Linse aufgetragen werden und helfen, das Auge feucht zu halten. Andere Augentropfen müssen vor dem Einsetzen der Linsen verwendet werden, da sie mit den Materialien reagieren oder Ablagerungen auf den Linsen hinterlassen können.
Am besten lässt man sich in der Apotheke oder beim Augenarzt beraten, welche Tropfen für Kontaktlinsenträger geeignet sind.
Wann sollten Kontaktlinsen lieber nicht getragen werden?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gibt es Situationen, in denen Kontaktlinsen besser vermieden werden sollten:
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Bei starken allergischen Reaktionen:
Wenn die Augen extrem gerötet, geschwollen oder tränenreich sind, kann es sinnvoller sein, auf eine Brille umzusteigen. -
Wenn sich die Sicht verschlechtert:
Verschwommenes Sehen oder ein Fremdkörpergefühl kann darauf hinweisen, dass sich zu viele Ablagerungen auf der Linse befinden. -
Bei Augeninfektionen:
Tritt eine Infektion auf, sollte auf Kontaktlinsen verzichtet werden, bis die Beschwerden abgeklungen sind. -
Nach längerer Tragedauer:
Gerade während der Pollensaison sollten Linsen nicht zu lange getragen werden. Nach mehreren Stunden kann es sinnvoll sein, die Augen mit einer Brille zu entlasten.
Alternative: Brille mit Schutzfunktion
Für Allergiker kann eine Brille eine gute Alternative oder Ergänzung zu Kontaktlinsen sein. Besonders eine Brille mit Seitenschutz oder eng anliegenden Gläsern kann helfen, Pollen abzuhalten.
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Schutzbrillen beim Radfahren oder Joggen:
Eine Sportbrille mit gutem Abschluss kann verhindern, dass Pollen in die Augen gelangen. -
Sonnenbrillen als Schutz:
Sie bieten nicht nur UV-Schutz, sondern halten auch Pollen fern. -
Täglicher Wechsel zwischen Brille und Linsen:
Manche Allergiker tragen morgens Kontaktlinsen und steigen abends auf eine Brille um, um die Augen zu entlasten.
Fazit
Kontaktlinsen und Pollenallergie schließen sich nicht aus, wenn einige wichtige Punkte beachtet werden. Tageslinsen oder Silikon-Hydrogel-Linsen sind oft die beste Wahl, da sie weniger Ablagerungen anziehen. Hygiene ist besonders wichtig, um Reizungen zu vermeiden, und künstliche Tränen können dabei helfen, Beschwerden zu lindern.
Wer dennoch Probleme hat, sollte überlegen, zeitweise auf eine Brille umzusteigen. Letztlich hängt die richtige Lösung von den individuellen Bedürfnissen ab – ein Beratungsgespräch mit einem Augenarzt oder Optiker kann helfen, die beste Entscheidung zu treffen.
Häufige Fragen (FAQs)
Welche Kontaktlinsen sind für Allergiker am besten geeignet?
Tageslinsen oder Silikon-Hydrogel-Linsen sind besonders empfehlenswert, da sie weniger Ablagerungen anziehen und besser mit Sauerstoff versorgt werden.
Sind alle Augentropfen für Kontaktlinsenträger geeignet?
Nein, nur spezielle, linsenfreundliche Augentropfen ohne Konservierungsstoffe sollten verwendet werden.
Sollte man während der Pollensaison auf Kontaktlinsen verzichten?
Nicht unbedingt. Mit der richtigen Pflege und den passenden Linsen ist das Tragen meist problemlos möglich. Bei starken Beschwerden kann jedoch eine Brille sinnvoller sein.