Als Thomas von Webmasterplan.com möchte ich Sie mit einer überraschenden Tatsache begrüßen: Weniger als 50% der Menschen in Deutschland sind heute noch kirchlich gebunden, dennoch bleibt der Gründonnerstag ein bedeutsamer Tag in der christlichen Tradition.
Der Gründonnerstag markiert den fünften Tag der Karwoche und steht im Zentrum bedeutender Ereignisse im Leben Jesu. Dieser Tag erinnert an das letzte Abendmahl, bei dem Jesus mit seinen zwölf Aposteln zusammenkam und entscheidende Momente der christlichen Geschichte gestaltete.
In der Bibel wird berichtet, dass Jesus während dieses Mahls eine symbolträchtige Handlung vollzog: Er wusch die Füße seiner Jünger – eine damals ungewöhnliche Geste der Demut und Gastfreundschaft. Diese tiefgreifende Handlung unterstreicht die spirituelle Bedeutung des Gründonnerstags in der Karwoche.
Das letzte Abendmahl, dokumentiert in den Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas, war mehr als nur eine gemeinsame Mahlzeit. Jesus kündigte hier seinen bevorstehenden Tod an und schuf mit den Worten „Nehmt und esst, denn das ist mein Leib“ ein bleibendes christliches Ritual.
Die Geschichte des Gründonnerstags
Der Gründonnerstag markiert einen bedeutenden Moment in der christlichen Tradition. Er ist ein Tag voller tiefer spiritueller Bedeutung, der das Leiden und die Passion Christi einleitet. Dieser besondere Tag in der Karwoche erzählt eine bewegende Geschichte von Hingabe, Gemeinschaft und Prophezeiung.
Der Ursprung des Namens
Die Herkunft des Namens „Gründonnerstag“ ist vielfältig gedeutet worden. Einige Forscher verbinden ihn mit:
- Dem althochdeutschen Wort „gronan“ für wehklagen
- Der Bedeutung von „grün“ als Zeichen der Erneuerung
- Dem Brauch, grünes Gemüse zu verzehren
Das letzte Abendmahl
Im Zentrum des Gründonnerstags steht das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Hier vollzog Jesus einen revolutionären Akt der Nächstenliebe, indem er seinen Jüngern die Füße wusch. Diese Geste symbolisierte Demut und selbstlosen Dienst in der christlichen Tradition.
Die Ereignisse im Garten Gethsemane
Der Garten Gethsemane war der Ort tiefer spiritueller Kämpfe. Jesus betete in äußerster Verzweiflung, wissend um sein bevorstehendes Leiden. Der Verrat durch Judas und die Verhaftung markierten den Beginn der Passion Christi, eines der bedeutendsten Ereignisse in der christlichen Glaubensgeschichte.
„Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Matthäus 26,39)
Gründonnerstag Bedeutung im christlichen Glauben
Der Gründonnerstag bildet den Auftakt zum österliches Triduum und trägt eine tiefe spirituelle Bedeutung im christlichen Glauben. An diesem Tag gedenken Christen der Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus während des letzten Abendmahls.
Die liturgische Feier am Gründonnerstag konzentriert sich auf zentrale Aspekte des christlichen Glaubens:
- Gedächtnis der Einsetzung der Eucharistie
- Symbolische Darstellung von Dienst und Demut
- Beginn der drei heiligen Tage vor Ostern
In verschiedenen christlichen Konfessionen wird dieser Tag unterschiedlich interpretiert, aber die Grundbedeutung bleibt gleich. Die Eucharistie steht im Mittelpunkt der Feierlichkeiten.
Konfession | Besonderheiten am Gründonnerstag |
---|---|
Katholische Kirche | Fußwaschung, Chrisammesse, Eucharistiefeier |
Evangelische Kirche | Agapefeier, Abendmahlsgottesdienst |
Orthodoxe Kirche | Vier liturgische Gedächtnisse |
Der Gründonnerstag markiert einen entscheidenden Moment in der christlichen Heilsgeschichte. Er verbindet die Erinnerung an das letzte Abendmahl mit der kommenden Passion Christi und bereitet die Gläubigen auf das Osterfest vor.
Liturgische Feierlichkeiten und Traditionen
Der Gründonnerstag ist geprägt von tiefen liturgischen Traditionen, die das letzte Abendmahl Jesu und seine spirituelle Botschaft reflektieren. Die Liturgie an diesem Tag ist reich an symbolischen Handlungen und spirituellen Bedeutungen, die Gläubige in das Kerngeschehen der christlichen Heilsgeschichte eintauchen lassen.
Katholische Traditionen
In der katholischen Kirche beginnt die Messe vom Letzten Abendmahl zwischen 16 und 20 Uhr und ist von besonderer Bedeutung. Während des Gloria erklingen Schellen und Glocken zum letzten Mal. Die Fußwaschung, ein zentrales Ritual, ahmt die demütige Geste Jesu nach und symbolisiert seine liebevolle Hingabe für die Menschen.
Evangelische Bräuche
Evangelische Gottesdienste am Gründonnerstag stellen das Abendmahl in den Mittelpunkt. In vielen Gemeinden empfangen die Gläubigen Brot und Wein gleichermaßen. Die Liturgie ist bewusst schlicht gehalten, oft mit reduziertem musikalischen Einsatz, um die besinnliche und ernste Stimmung dieses Tages zu betonen.
Orthodoxe Riten
In orthodoxen Kirchen wird die göttliche Liturgie des Heiligen Basilius gefeiert. Die Liturgie ist geprägt von tiefer Spiritualität und alten Traditionen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Eucharistiefeier gewidmet, die in drei Lesungstexten – aus Exodus, dem Korintherbrief und dem Johannesevangelium – ihren Ausdruck findet.